Thematische Sonderführungen im Doberaner Münster
Thema 1: Auf Spurensuche in der Klosteranlage
Die Außenführung durch das Umfeld des Münsters führt zu den Bauten und baulichen Resten des ehemaligen Zisterzienserklosters. Welche Funktionen hatten die Klostergebäude, wie beispielsweise das Siechenhaus? Was existiert heute noch vom Kreuzgang, Kornhaus, Brauhaus, dem Abtshof, der Vogtei, und was ging über die Jahrhunderte hinweg verloren? Welche der Öffnungen am romanischen Kreuzgangsrest vor dem Münster führten zu welchen Räumen, und wie wurden diese von den Mönchen genutzt? Unter anderem wird auch das Innere des Beinhauses aus dem 13. Jahrhundert besichtigt. Der Rundgang führt durch die mittlerweile verkehrsberuhigte Anlage innerhalb der Klostermauer des 1186 an diesem Ort gegründeten ersten mecklenburgischen Klosters.
Thema 2: Abendführung im Doberaner Münster
Die Abendführung bietet einen besonderen Führungsrundgang durch das abendlich-stille Münster. Es werden Kapelle und Räume betreten, die normalerweise nicht geöffnet sind. Der nicht streng themengebundene Rundgang lässt Gestaltungsmöglichkeiten, auch entsprechend dem Interesse der Besucher zu. Die Gruppe braucht nicht hinter sonst verschlossenen Gittern, wie am Grabmahl des Schwedenkönigs Albrecht III. oder der Königin Margarete stehen bleiben, sondern kann die Kunstwerke aus sonst nicht gekannten Perspektiven betrachten. Es werden bedeutende mittelalterliche Ausstattungsstücke gezeigt und erläutert.
Dazu zählt die Madonna aus dem Marienleuchter, die ehemalige Astronomische Uhr, die Altäre, das Chorgestühl und das Sakramentshaus.
Thema 3: Das Doberaner Münster, Perle der norddeutschen Backsteingotik
Das Doberaner Münster nimmt eine architektonische Sonderstellung unter den deutschen Kathedralbauten ein. Der sakrale Bau ist eine reife gotische Kathedrale, nach dem Vorbild der französischen Hofgotik, gleichzeitig eine der Backsteinkirchen im hanseatischen Raum und auch eine durch die Bauregel des Zisterzienserordens geprägte Klosterkirche.
Fragen wie die folgenden werden beantwortet: Welche Besonderheiten hat das Äußere und Innere des Bauwerks? Wie lange war die Bauzeit? Welche Bautechniken und welches Material fanden im Mittelalter Anwendung? Steht das Münster tatsächlich auf 300 Eichenpfählen? Warum dauerte die Herstellung eines Ziegelsteines drei Jahre? Warum ist das Münster keine „typische“ Zisterzienserklosterkirche?
Thema 4: Die mittelalterlichen Altäre des Doberaner Münsters
Die Altarführung führt zu den mittelalterlichen Altären im Doberaner Münster. Zahlreiche Altäre, wie der Hochaltar, Kreuzaltar, der Mühlenaltar, der Corpus-Christi-Altar und der Altar der Kreuzigung durch die Tugenden, stammen aus dem 14. und 15 Jahrhundert.
Der vergoldete Schrein des Hochaltares entstand um das Jahr 1300 und wurde einige Jahrzehnte später erweitert. Er ist der früheste Flügelaltar der Kunstgeschichte überhaupt. Die Entstehungszeit des Kreuzaltares ist um 1360/70 zu datieren, wobei der wichtigste Unterschied zum Hochaltar der Grad der nun tatsächlich umgesetzten Naturbeobachtung ist. Das Werk erscheint als die mächtigste und reichste Gestaltung dieser Art des 14. Jahrhunderts in Europa. Die Entstehung, Bedeutung und Funktion der Nebenaltäre mit ihren Predellen, die in einer regulären Führung kaum Erwähnung finden, können in der Altarführung intensiver entdeckt werden.
Thema 5: Die Zisterziensermönche und Doberan
Die Sonderführung gibt Aufschlüsse über die Geschichte und das Leben der Zisterziensermönche in Doberan. Vieles in der ehrwürdigen Klosterkirche weist noch heute auf die ca. 450 Jahre vergangene Klosterzeit hin.
Beispielsweise zeigt die Trennung der Kirche in Laienchor und Mönchschor, dass ehemals zwei Mönchsgruppen im Kloster lebten, die Laienbrüder und die Chormönche.
Welche Ämter gab es im Kloster, wie sah die Kleidung eines Chormönchs aus?
Wie war beispielsweise die Zeiteinteilung im Mittelalter? Warum hatten die Sommerstunden nach unserer Rechnung eine Dauer von bis zu 80 Minuten? Wie war der Tag eines Mönches mit Gottesdienst, Arbeit, Studium, Schlaf, Essen und Ruhezeit geregelt? Viel Interessantes gibt es zum Mönchsleben zu entdecken.
Thema 6: Mittelalterliche Kleinode im Doberaner Münster
Die ehemalige Klosterkirche ist eine der wenigen europäischen Kirchen mit einer fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Ausstattung. Sie blieb von dem Erneuerungswahn der vergangenen Jahrhunderte, von den Bilderstürmen und den Zerstörungen durch Kriegswirren des 20. Jahrhunderts verschont. Die Führung stellt zahlreiche Kleinode des Münsters vor, wie Kelchschrank, Sakramentshaus, Chorgestühl, Astronomische Uhr und Marienleuchter, alles ursprüngliches Inventar aus dem 13-15. Jahrhundert. Es wird die original erhaltene mittelalterliche Malerei im Inneren des Kelchschrankes gezeigt.
Thema 7: Glasmalerei im Doberaner Münster
Die ehemalige Klosterkirche ist vollständig mit farbiger Glasmalerei ausgestattet, welche die vergoldeten Schreine in ein mystisches Licht hüllt. Einige kostbare mittelalterliche Fenster blieben erhalten, viele andere stammen aus dem 19. Jahrhundert.
In der Führung erfährt der Besucher Interessantes über die Glasherstellung im Mittelalter, die verwendeten Materialien und Techniken. Die bildlichen Darstellungen aus dem 14. Jahrhundert geben manches Rätsel auf. Welche Fürstin ist beispielsweise im Stifterfenster dargestellt? Warum zeigen die mittelalterlichen Fenster eine ganz andere farbliche Wirkung als die neuzeitlichen? Welche Probleme sind mit dem Erhalt der Fenster verbunden? Besondere Standorte werden zur besseren Sichtbarkeit der Glasmalerei zugänglich gemacht.
Thema 8: Das Münster als Hauptgrablege des mecklenburgischen Fürstenhauses
Im Münster liegen ca. 55 Fürsten, Herzöge und Großherzöge begraben. Das Kloster war im Mittelalter Hauptbegräbnisstätte des mecklenburgischen Fürstenhauses. In der Führung wird Interessantes über das Kloster als Keimzelle Doberans und der Region, und dessen starke Verbindungen zum mecklenburgischen Adel berichtet.
Fürst Pribislav gründete im 12. Jahrhundert das Zisterzienserkloster Doberan. Er wurde im 13. Jahrhundert im romanischen Münster beigesetzt, wie auch zahlreiche seiner Verwandten. Auch der gotische Nachfolgebau war von Beginn an bis ins 20. Jahrhundert Grablege zahlreicher mecklenburgischer Landesherren. Auch die dänische Königin Margarete und der zum Schwedenkönig gewählte mecklenburgische Herzog Albrecht III. liegen im Münster begraben. Die Grabmäler, zu denen die Sonderführung führt, sind ein einmaliges Zeugnis mittelalterlicher und neuzeitlicher Grabkunst. Eine der Besonderheiten zu anderen deutschen Fürstenhäusern: Mecklenburg wurde, bis auf eine kurze Unterbrechung vom 12. bis zum 20 Jahrhundert von einem Familienstamm regiert, wobei die Mannesstammfolge bis dahin eingehalten wurde.
Thema 9: Geschichte und Geschichten
Das Doberaner Münster birgt eine mehr als 600 Jahre alte Geschichte. Vieles davon lebt heute noch in der reichhaltigen mittelalterlichen Ausstattung und der wunderschönen Architektur. Neben belegter Geschichte sind wie an anderen viel besuchten Orten zahlreiche Geschichten entstanden. Sie mögen manch einem Besucher gefallen und zum Schmunzeln erregen, manch einem, als in einem sakralen Bau erzählt, vielleicht unpassend. Aber auch sie sind Teil der Geschichte von Bad Doberan und dessen Münster. Die kleinen Geschichten um das Doberaner Münster und dessen Ausstattung sind Inhalt dieser Führung. Lassen Sie sich überraschen. Vielleicht können Sie als Besucher uns auch Unbekanntes erzählen oder als Gast von ähnlichen Legenden und Kuriositäten aus ihrer Heimat berichten.
Thema 10: Gewölbe- Turm- und Glockenführung mit Ostseeblick
Das Doberaner Münster einmal anders erleben. Über eine historische Wendeltreppe steigen Sie auf das eindrucksvolle mittelalterliche Backsteingewölbe, zunächst auf das ca. 13 m hohe Seitenschiff, später auf das 26,5 m hohe Hauptschiff des Münsters. Dort wird die Entstehung des mittelalterlichen Gewölbes erläutert. Der Weg führt weiter zur Bronzeglocke aus dem Jahre 1301, der zweitältesten mecklenburgischen Glocke, die sich auf ca. 45 m Höhe befindet, samt den weiteren drei neueren Glocken.
Vieles gibt es während der „Abenteuerführung“ zu bestaunen, beispielsweise die mittelalterliche Seilwinde zum Transport des Baumaterials, der gewaltige Dachstuhl aus dem 13. Jahrhundert und eine Eisenkonstruktion unter dem Vierungsturm aus dem 19. Jahrhundert. Bereits auf der Höhe des Dachstuhls können Sie einen Ausblick bis zur Ostsee genießen.
Die Anmeldung ist für Ihre exklusive Führung notwendig. Sie können uns gerne eine Wunschtermin vorschlagen: E-Mail:
Thema 11: Das „evangelische“ Münster
Die Sonderführung geht auf die Geschichte und Kunst der Reformationszeit und der nachklösterlichen Zeit des Doberaner Münsters ein. Obwohl zunächst die mittelalterliche Ausstattung besticht und die Blütezeit des Klosters deutliche Spuren hinterlassen hat, stammen zahlreiche kunstvolle Ausschmückungen der Kirche aus nachklösterlicher Zeit. Auch nach 1552 war die ehemalige Klosterkirche Begräbnisstätte zahlreicher mecklenburgischer Landesherren und erfuhr zusammen mit dem Ort einen Aufschwung durch die großherzogliche Residenz. Die Kanzel, Grabmäler, Epitaphien, Teile des Chorgestühls, die Orgel, Grabsteine und geschmückte Gitter stammen aus der Zeit der Nutzung der Kirche durch die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde. Es werden auch Informationen zum Werdegang der Reformation in Mecklenburg und Doberan gegeben.
Thema 12: Die Weihnachtsgeschichte in der Bildkunst des Mittelalters
In der Advents- und Weihnachtszeit findet diese Sonderführung zu den weihnachtlichen Bildern im Münster statt. Die Führung dauert aufgrund der recht kalten Kirche maximal 45 Minuten.
Der Hochaltar aus dem frühen 14. Jahrhundert und der Kreuzaltar aus dem späten 14. Jahrhundert zeigen bildliche Darstellungen zu Christi Geburt. Das Fest der Geburt Christi ist in Verbindung zu alttestamentlichen Vorbildern gezeigt. Diese und andere Darstellungen werden in Verbindung zu Geschichte aus der Zeit Christi, Kindheit und Jugend erläutert.
Die Führung soll in der für viele Menschen hektischen Advents- und Weihnachtszeit zu den Wurzeln des Weihnachtsfestes zurückführen und vielleicht auch eine Zeit der Besinnung sein.