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Keine Einfuhrgenehmigung für Kupfer aus der BRD


pribislav

Foto: Jürgen Langer, Bad Doberan / Archiv Münsterverwaltung.

Am 21. März wandte sich Wilhelm Oemigk, Amtmann in der Baudienststelle der Landeskirche, Ortsteil Rostock, an den Rat des Kreises Bad Doberan, mit dem Hinweis auf die dringend nötige Instandsetzung des Dachreiters. Man stellte einen Antrag für die Einfuhrgenehmigung einer Geschenksendung von 60 Quadratmeter Kupferplatten aus der Bundesrepublik Deutschland.

Am 4. August teilte nach mehreren Rücksprachen der Rat des Bezirks Rostock/Innere Verwaltung mit, dass keine Einfuhrgenehmigung erteilt wird. Daraufhin bat Oemigk am 8. August den Rat des Kreises Bad Doberan um Zuweisung dieser Menge Materials aus den Beständen der DDR.

Im Oktober erfolgte diese Auslieferung und der Aufbau des Gerüsts. Ende des Jahres mussten die Gerüstarbeiten witterungsbedingt unterbrochen werden. Oemigk weist darauf hin, dass auch eine Schieferbedachung des Nordseitenschiffes dringend notwendig sei, denn dort sei noch Teerpappe vorhanden, da die Kupferbedachung während des Zweiten Weltkrieg abgenommen wurde. Die Gesamtsumme der noch ausstehenden Dacharbeiten wurde auf etwa 52 000 DM geschätzt.

Laut Baudienststelle der Landeskirche an den Rat des Bezirkes Rostock vom 16. März 1963 wurden durch neue sturmbedingte Schäden am Dachreiter mehr Kupferplatten gebraucht als bisher angenommen. Im September 1963 bestand weiterhin Handlungsbedarf, „um wenigstens die aufgerissenen Flächen an der Nordwest-Seite“ des Dachreiters mit den neuen Kupferplatten eindecken zu können.

In einer Besprechung vom 10. Oktober beim Rat des Kreises Bad Doberan, Innere Angelegenheiten, betreffs „Volkswirtschaftsplan 1964“ wird festgestellt, dass die vorhandenen Kupferplatten nicht verarbeitet werden können, da die VEB Rostock, die die Einrüstung des Turmes übernommen hatte, den Auftrag im Frühjahr abgegeben hat. Nach mehreren Absagen übernahm die Privatfirma Ode in Rostock den Auftrag. Die Einrüstung konnte aber dennoch nicht fertiggestellt werden, da ein Großteil des Gerüsts noch anderweitig in Rostock gebraucht wurde. Am 17. Dezember erfolgte dann der Auftrag des Kreisbauamtes an die PGH Aufbau Bad Doberan für die Turmeindeckung.

Zahlreiche Kupferplatten an der Nordwestseite des Turms hingen wie Fetzen herab. Durch jedes weitere Unwetter drohten gravierende Folgeschäden für die Bausubstanz.

Die Bauakten im Archiv der Münsterverwaltung und weitere schriftliche Quellen zeugen von der mühsamen Beseitigung der Schäden.


(Fortsetzung im nächsten Abschnitt)

 

 

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