Tiere am und im Doberaner Münster (2)


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Im Januar begannen wir mit dieser neuen Serie. Seit Errichtung des Münsters vor mehr als 700 Jahren hat es immer vielerlei tierische Bewohner am und im Münster gegeben. Mit Dipl.-Biologin Ina Sakowski schauen wir diesbezüglich in die Vergangenheit und Gegenwart.


Die lauten, immer in Kolonien lebenden Dohlen sind das ganze Jahr am Münster anzutreffen. Der aufmerksame Besucher kann ihr lebhaftes Treiben von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang bewundern. Die Paare sind sich ein Leben lang treu und häufig gemeinsam anzutreffen.

Sie haben die Auswahl zwischen 53 Nistkästen, die vom NABU ab 1997 eigens für sie im Gewölbe angebracht wurden. Die immer im Mai stattfindenden Nestlings-Kontrollen und -Beringungen dokumentieren 25-35 erfolgreiche Bruten jedes Jahr (schriftl. Mitteilung Frank Emmerich, 2020).

 

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Aufgrund dramatischer Bestandsrückgange in den 80er und 90er Jahren (ca. 1.000 Brutpaare in MV) wurde die Dohle in der Roten Liste der Brutvögel MVs von 2003 als „vom Aussterben bedroht“ aufgeführt. Dank von Naturschutzverbänden initiierten umfangreichen Aufklärungskampagnen und Maßnahmen in Städten und Gemeinden, wie z.B. das Kasten- und Kirchturmprogramm, erholten sich die Dohlenbestände langsam. Aktuell ist der Bestand mit 83.000 - 140.000 Brutpaaren landesweit relativ stabil und die Dohle als Brutvogel in MV ungefährdet (vgl. Rote Liste der Brutvögel MVs von 2014).

Verwilderte Stadttauben versuchen jedes Jahr, ebenfalls in Rüstlöchern, Nischen oder sogar Dohlenkästen zu brüten, was von wenig Erfolg gekrönt ist. Im Zuge der letzten Sanierungen wurden von der Münsterverwaltung gezielt bauliche Maßnahmen vorgenommen, um diese häufig vorkommende Art vom Kirchenbau fern zu halten. Schließlich möchte man im Sinne des Artenschutzes bevorzugt gefährdeten und geschützten sowie seltenen Tierarten eine Heimstadt bieten.

 

 

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