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Althof – Erster Gottesdienst am 6. September 1888



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Zur Neuausstattung zählte die Friese-Orgel von 1887. (Foto: Martin Heider)


Nach baulicher Umgestaltung und der Einrichtung mit liturgischen Ausstattungsstücken sowie diversen Vorbereitungen für ein kirchengemeindliches Leben, feierte die neue Kirchengemeinde am 6. September 1888, Jahrhunderte nach Klosterauflösung, den ersten offziellen Gottesdienst in der Kapelle.

Ein großherzogliches Schreiben vom 8. August 1888 regelte die baulichen Lasten für die geistlichen Anlagen. Nachdem die Kapelle und der Begräbnisplatz auf großherzogliche Kosten hergestellt waren, ging die Baulast an die Kirchgemeinde. Die Mehrkosten von außergewöhnlich kostbarer, vom Herzogshaus gewünschter Ausstattung der Kapelle und deren Umgebung samt Einfriedung des Friedhofs gingen zu dessen Lasten. Die drei Ortschaften hatten die Spann- und Handdienste zu leisten. Dabei entfielen auf Hohenfelde samt Neu-Hohenfelde 2/3 und auf Althof 1/3.

Für die Wiederherstellung des sakralen Lebens war vieles zu bedenken, z. B. die Anschaffung und sichere Aufbewahrung der Vasa Sacra (u. a. Abendmahlsgeräte, Kranken-Abendmahlsgerät, Taufschale), ein Kirchensiegel, die Organisation der notwendigen Ämter, so des Hilfspredigers, Juraten und Küsters.

Der erste Gottesdienst war am 6. September 1888, die erste Predigt hielt der Doberaner Pastor Kliefoth..


Ein Schreiben des Oberkirchenrats vom 17. September an das Großherzogliche Finanzministerium trug Einzelheiten vor. Der Müller Sengebusch zeigte sich als zukünftiger Kapellenvorsteher bereit, den Küsterdienst zu übernehmen. Er hatte interessierten Besuchern bislang das Gebäude geöffnet. Aufgrund der durch die Mühle betriebenen Gastwirtschaft könne dieser jedoch insbesondere im Sommer kein regelmäßiger Kirchengänger sein.

Daher erwog man, die für den Klingelbeutel bestimmten Gelder in den Opferstock zu tun, für die andere Kollekte die Anfertigung eines Beckens. Da es an anderweitigen Alternativen mangelte, übernahm er auch den Dienst des Orgelbälgetreters- und Glockenläuters, ausgeführt durch einen geeigneten Bediensteten. Das Pulsschlagen der Glocke bei Beerdigungen verantwortete die Gemeinde. Am 6. November 1888 wurde auch der Friedhof geweiht.

Es gäbe viel aus der Kirchengemeinde zu berichten, festgehalten u.a. in den Gemeindeberichten, die heute im Landeskirchlichen Archiv Schwerin verwahrt sind; übrigens alle geschrieben in sehr „individueller“ Handschrift. Aber dazu mehr zu einem anderen Zeitpunkt bzw. ab Juni im unten genannten Buch.

Martin Heider


Das neue Buch wird an der Münsterkasse und im Buchhandel erhältlich sein, voraussichtlich ab Juni 2021: Martin Heider „Die Geschichte Althofs – Von der Gründung des Klosters Doberan bis in die Gegenwart“. Es wird, neben vielen neuen Erkenntnissen aus den Akten, zahlreiche unveröffentlichte Pläne, Zeichnungen und Fotos enthalten.

 

 

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