Kreuzweihe auf dem Mönchsfriedhof


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Die OSTSEE-ZEITUNG berichtete: Verein der Freunde und Förderer des Klosters sammelte Spenden / Kreuz erinnert auch an Gründung des Klosters Althof.

von Sabine Hügelland

Bad Doberan. Es war ein erhebendes Gefühl, als das auf einem Sockel 4,50 Meter hohe Eisenkreuz hinter dem Münster am Sonnabend feierlich aufgestellt und eingeweiht wurde. Es erinnert an Zisterzienser-Mönche, die dort ihre letzte Ruhestätte fanden. Jedoch ebenso an Einwohner Doberans, die dort bis 1795 begraben wurden. Das Kreuz soll auch an die Erstgründung des Klosters in Althof im Jahr 1171 erinnern, die sich 2021 zum 850. Mal jährt.

Es erscheint durch den Rost überzogenen Cortenstahl so, als stünde das Kreuz dort schon immer und hätte alles erlebt, was um das Münster herum geschah. Der Posaunenchor Bad Doberan gab der Veranstaltung einen würdevollen Rahmen, zu der auch Vertreter der evangelisch-lutherischen und der katholischen Kirchen, der evangelischen Freikirchen sowie aus Wirtschaft und Politik geladen waren. Der Pastor der Münstergemeinde Bad Doberan, Albrecht Jax, weihte das Gedenkkreuz für den ehemaligen Zisterzienser-Mönchsfriedhof mit einer Andacht ein. Er stellte die Frage in den Raum, was ein jeder wohl auf seinen eigenen Grabstein schreiben würde, wenn er sein Leben zusammenfasste.

Albrecht Jax bezog sich in seiner tief gehenden Andacht auf die Bibel und den Brief von Paulus an die Galater, in dem es um das Kreuz Jesu geht. So zog er einen Bogen zum neuen Kreuz am Münster, das auch ein Zeichen der Hoffnung und des Glaubens ist.

Der Initiator hinter dem Gedenkkreuz ist der Verein der Freunde und Förderer des Klosters Bad Doberan. Ohne ihn gäbe es das Kreuz jetzt nicht. Die Mitglieder planten das besondere Projekt bereits vor zehn Jahren. „Unser früherer Vorsitzender Traugott Ohse brachte das ins Gespräch. Es war sein Herzenswunsch“, sagte Günter Rein, Pastor im Ruhestand. Er war langjähriger Vorsitzender des Vereins und ist jetzt Mitglied im Vorstand.

Die Kosten für die Herstellung und Aufbau des Kreuzes belaufen sich auf 19 000 Euro. Die Herstellung übernahm die Bad Doberaner Firma Metallbau Ott GmbH. „Ich bin dankbar für diesen Auftrag, denn so etwas haben wir bisher noch nicht gebaut“, sagt Henryk Ott, einer der beiden Geschäftsführer. Das Besondere ist der Cortenstahl. Er nimmt durch den entstehenden Rost eine ähnlich rötlich-braune Färbung an wie der Backstein des Münsters. Dabei bleibt der Rost jedoch nur äußerlich.

„Das Geld stammt vor allem von Sponsoren und aus dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft. Das Grundstück gehört der Stadt“, sagte Günter Rein. Jetzt wird weiter Spendengeld gesammelt: „2000 bis 3000 Euro brauchen wir nun für den Gedenkstein am Kreuz“, so Rein.

„Aktenkundig war der ehemalige Mönchsfriedhof nach der Klosterauflösung im Jahr 1552 bis zum Jahr 1795 der Ortsfriedhof Doberans. Davon zeugen unter anderem auch Pläne und Ansichten ab der Mitte des 18. Jahrhunderts, so der Hoffmansche Plan von 1750“, sagt Martin Heider, Mitglied des Fördervereins und Kustos. Er hatte dazu recherchiert. Das Kreuz wurde in der Grundform dem des Lettnerkreuzes im Münster nachempfunden.


Quelle: OSTSEE-ZEITUNG Bad Doberan vom Montag, 8. Juni 2020 | Seite 9

Fotos: Martin Heider

 

 

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