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Das Klosterareal nach zeitgenössischen Quellen


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In der kunstwissenschaftlichen Literatur wurden bislang die knapp 250 Jahre zwischen der Klosterauflösung im Jahr 1552 und der „Entdeckung“ Doberans als Kurort um das Jahr 1793 meist unzureíchend ausgewertet. Das ändert der neue Band zur Baugeschichte.

von Martin Heider

In der kunstwissenschaftlichen Rückschau wird die Geschichte des Zisterzienserklosters Doberan meist auf bestimmte Zeiträume verkürzt dargestellt: Vor ca. 850 Jahren wurde die Abtei gegründet, es folgte die Blüte des 13. und 14. Jahrhunderts mit dem Glanzstück des Münsters und seiner Ausstattung; dann Reformation, Niedergang, Abbruch, später dann die frühe Neuzeit mit dem herzoglichen Modebad.

Hierbei werden besonders die 250 Jahre zwischen der Klosterauflösung und der „Entdeckung“ Doberans als Kurort zumeist lediglich unter dem Aspekt frühzeitig erfolgten Bestandsverlustes subsummiert. Doch auch nach dem Ende zisterziensischen Ordenslebens trat der Klosterkomplex bis zu seiner „Wiederentdeckung“ im 19. Jahrhundert durchaus nicht in einen geschichtsfreien Raum.

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Wenngleich die baulichen Zeugnisse dieser Perioden im Doberaner Klosterbezirk nicht ohne Weiteres ablesbar sind, ermöglicht das reiche Quellenmaterial wesentliche Rückschlüsse. Die erstmalig systematisch gesichtete Quellenlage - es handelt sich bislang um rund 2.000 handschriftliche Seiten eines größeren Aktenbestandes - zur Nutzung der Klosteranlage in nachklösterlicher Zeit lässt bemerkenswert weitreichende Schlussfolgerungen über den Umfang und die Modifikation des Gebäudebestandes im Laufe der Jahrhunderte zu. Die Darstellung ist streng chronikalisch aufgebaut.

Abb 1 u.2: Auszüge aus dem Inventarium vom 7. März 1552 - Akte im Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) - Inventarium des Klosters Dobrann durch Georgenn Rathenau, Jochim Koch Vogtt vund Kuchmeister zu Buckau (…) beschriebenn, Actum Dobran Montage nach Inuocauit anno LII [7. März 1552] LHAS 2.12-3/2-9 Nr. 30.

(Fortsetzung im nächsten Beitrag) →

 

 

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