(...) wher [wo] eß vonnottenn außbessernn (...)


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Das Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) birgt eine Fülle bislang unveröffentlichter Akten über das Doberaner Münster und die umliegenden Bauten. So liefern diese wertvolle Details über die große Sanierung der Kirche im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts, beginnend rund ein Vierteljahrhundert nach der Klosterauflösung.

Die intensiven Vorbereitungen für die große Kircheninstandsetzung dokumentiert ein Schreiben vom 12. Oktober 1578 an Herzog Ulrich, wohl verfasst durch die herzoglichen Beamten in Doberan. Es informiert über die Besteigung der Kirche durch den Schieferdecker Meister Jacob von Hardewich, um einen Zustandsbericht, vermutlich einschließlich entsprechender Angebote, zu erstellen.

Der Meister Jacob van Hardewich veranschlagt am 2. Mai 1579 auf Verlangen der Amtsleute das Eindecken des "Kirchturms". Dabei wurden die Arbeiten unter alternativer Materialverwendung kalkuliert. Die Verwendung ungarischen Kupfers wäre deutlich kostenintensiver als Schiefer. Die Verwendung bzw. Verwertung bestehenden Kupfers und Bleis wurden ebenfalls erwogen.

Solches unterstützt die These einer metallenen Dacheindeckung bereits zur Klosterzeit. Es erfolgen konkrete Anweisungen über die zu beschaffenden Materialmengen.

Ein Memorialzettel vom selben Tag liefert weitere Details zu den Maßnahmen am Turm und dem Hohem Chor. "Erstlichenn soll ehr die Spitz mit Kopffer deckenn (..) Daß hogste Kor wiederumb, wher eß vonnottenn außbessernn vnnd mit Kopffer wentte ahnn den Thorn deckenn." Die Rinnen am Turm, für die Blei und Kupfer vorgesehen war, sollten den Regen vom Dach ableiten. Die Amtsleute hatten Nägel und alles weitere für die Rüstung zu beschaffen. Die Arbeiten hatten 14 Tage nach Johanni zu beginnen.

Ein am Folgetag erstelltes Schreiben belegt die wesentliche Rolle Herzogin Elisabeths am Erhalt der Doberaner Kirche. Sie forcierte und verantwortete die Vereinbarung über die konkreten Arbeiten des Turmdeckers Jacob von Hardewick. Die Turmspitze sowie der hohe Chor bis an den Turm heran, samt den Rinnen am Turm, sollte mit Kupfer, die vier Seiten des Turmschaftes mit Schiefer eingedeckt werden. Alle notwendigen Materialien waren zu beschaffen. Alles war so zu erledigen, dass die Fürstin „ein Gnedigeß gefallen darhanne haben soll“. Eine Honorierung von 90 Talern Arbeitslohn samt freier Kost und Logie erhielt Meister Jacob zugesichert.


Transkription und Auswertung der Akten: Martin Heider (Bad Doberan). Eine Veröffentlichung der vollständigen Transkriptionen der Akten mit detaillierten Quellenangaben ist geplant.

Martin Heider, 29.7.2020

 

 

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